Kinder und Gesellschaft
Aus der neueren Kindheitsforschung wissen wir: Kinder sind soziale Wesen! Beobachtende Studien belegen, dass bereits Kleinkinder sogenannte "Peergroups" bilden. Die Kinder im bauhaus für Kinder bilden einerseits eine eigene "Gesellschaft" mit eigenen Regeln und Rahmenbedingungen (Mikrokosmos), andererseits wirken sie hinaus in den Sozialraum und entdecken und erforschen die nähere und weitere Umgebung von Schiefbahn. (Makrokosmos) So lernen die Kinder Demokratie von Anfang an. Sie erleben sich als Bestandteil der Gesellschaft und nehmen Einfluss auf sie. Die Kinder sind Einladende und Besuchende zugleich.
Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf. -Afrikanisches Sprichwort-
Bauen und Konstruieren
Elementares Bauen und Konstruieren beginnt mit der Bildung von Reihen, dem Sortieren, dem Vergleich von Größe und Farbe und Form. Kinder entwickeln eigene Ideen und Vorstellungen. Sie lernen am Vorbild und am Abbild. Sie lernen durch Versuch und Irrtum. Kinder finden ihre eigenen Wege um sich die Welt aufzuschließen. Kinder entwickeln ihre eigenen Vorstellungen wie Dinge funktionieren, formulieren Thesen, stellen Fragen, wollen verstehen, ….. Weshalb? Wieso? Warum?
Forschen und Entdecken
Forschendes und entdeckendes Lernen wird möglich durch eine Umgebung, die es dem Kind ermöglicht seine individuellen Fragen stellen zu dürfen, eigene Hypothesen aufzustellen und zu prüfen, Selbstexploration betreiben zu können. Im bauhaus für kinder treffen die Kinder auf Erwachsene die sie unterstützen und begleiten. Das bauhaus für Kinder schafft Raum für Kinder, der die kindlichen Bildungsbedürfnisse unterstützt und die Kinder als Gestalter der Zukunft unterstützt.
"Wenn uns alle das gemeinsame Bemühen leitet, der kommenden Generation eine zeitgemäße Bildung und Erziehung bereitzustellen und gemeinsam mit ihr zu konstruieren, haben wir die selbstverständliche Pflicht, diesen Diskurs so zu gestalten, dass er seinerseits die Prinzipien von Ko-Konstruktion nicht verletzt, sondern auch selbst in hohem Maße verwirklicht."
-Professor Dr. Dr. Dr. Wassilios E. Fthenakis 2005-
Designer und Gestalter
Kinder kreieren ihre eigenen Vorstellungen. Das "vermeintlich objektiv betrachtete Stück Holz" wird zum universellen Spielgerät, ist ein Hund, ein Auto, dient zum malen und markieren, wird zum Besteck, dient als Rührgerät, muss sich ausruhen und wird zugedeckt, [ff]. Mit Werzeugen kann das "Holz" bearbeitet werden, seine Textur verändert sich, es wird gespalten, bekommt Löcher, zerbröselt zu Sägemehl, riecht gut, wird in Stücke gebrochen, gesägt, … Die Oberfläche kann gestaltet werden: Vertiefungen, Unebenheiten, glatte oder rauhe Flächen, eingefärbt werden in uni oder bunt, …. Im konkreten Tun wächst die menschliche Schaffenskraft der Kinder.
Fotografie und Medien
Das Spiegelbild hilft Kindern bei ihrer Identitätsentwicklung. Die Ichbildung erlaubt es den Kindern sich abzugrenzen, Selbstregulationskräfte zu entwickeln und sich aktiv mit der Umwelt auseinander zu setzen. Unsere Gesellschaft ist längst im Medienzeitalter angekommen. Noch bevor die Kinder in das bauhaus für Kinder kommen machen sie ihre ersten Medienerfahrungen. Im bauhaus für kinder finden die Kinder Anregungen Medien kreativ zu nutzen, werden aktiv in ihre eigene Bildungsdokumentation durch Portfolioarbeit eingebunden und nutzen mediale Unterstützung gezielt für ihre eigenen Zwecke.
Künstlerinnen und Künstler
Kinder sind vollwertige, in Entwicklung begriffene Menschen die gestalterisch und schöpferisch Einfluß auf ihre Umwelt nehmen. Das bauhaus für kinder unterstützt die Kinder in ihrem Bestreben Spuren zu hinterlassen. Die Kunstwerke der Kinder finden Anerkennung und werden der Öffentlichkeit präsentiert. Die Art und Weise der Präsentation bestimmen die Künstlerinnen und Künstler selbst.
Tanz und Theater
Das Ausdrucksverhalten der Kinder entwickelt sich mit der körperlichen, motorischen und sprachlichen Entwicklung der Kinder. Im bauhaus für kinder ist Raum für Rollenspiel und Tanz, Bewegung und Musik, kennenlernen und darstellen unterschiedlicher Gefühle und Befindlichkeiten, Erfahrung von Macht und Ohnmacht, eigensinnige Weltaneignung und nachhaltige Entwicklung.
„Auf jeden Fall war es in der Ausbildung ganz wichtig, dass man eine Grundlage – eine breite Basis – hatte und dann, wenn man eine längere Zeit gearbeitet hatte, für sich selber finden musste, was man dann ausdrücken musste; was ich ausdrücken muss. Was habe ich denn zu sagen? In welche Richtung muss ich mich weiter entwickeln? Vielleicht ist hier der Grundstein gelegt worden für meine spätere Arbeit.“
-Pina Bausch 2007-
Children for Future!